Herausforderungen

Für die Spitalsärzt:innen geht ein weiteres schwieriges Jahr zu Ende und in naher Zukunft sieht es nicht nach Besserung aus.

Die ärztlichen Arbeitsbedingungen in unseren Spitälern werden zusehends belastender. Corona ist nicht spurlos vorübergegangen, und die Pandemie ist noch keineswegs vorbei. Vieles hat sich seither verändert.

Das Spitalswesen verliert in nahezu allen Berufsgruppen in besorgniserregendem Ausmaß Personal. Mittlerweile sind ganze Stationen aufgrund Pflegemangels gesperrt, OP-Säle nicht bespielbar. Dies führt zwangsläufig in einen Circulus vitiosus im System.

Wenn Pflegepersonal fehlt, kann nicht oder nicht zeitgerecht behandelt werden.

Wenn Ärzt:innen fehlen, kommt es unvermeidbar zu Arbeitsverdichtung und zunehmender Belastung der noch vorhandenen Kolleg:innen. Gleichzeitig sind wir mit einer enormen und offensichtlich irreversiblen Zunahme der Patientenfrequenzen in den Spitalsambulanzen konfrontiert.

Nachdem eine funktionierende Patientenlenkung nicht so bald zu erwarten ist, kann die logische Konsequenz nur sein, mit allen Mitteln ausreichend qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten. Wenn dies nicht ambitioniert genug geschieht - und da darf es keine Tabus geben - steht über kurz oder lang die spitaIsärztIiche Basisversorgung auf dem Spiel, weil sich unter unsäglichen Bedingungen der Teufelskreis immer schneller dreht.

Wohin auch immer die Kolleg:innen aus den Spitäler abwandern, zu allererst ist die kritische Selbstanalyse im System notwendig. Die Gründe sind bekanntlich vielfältig.

Bei der anstehenden Indexierung der Gehälter muss jedenfalls ein überzeugendes Zeichen gesetzt werden.

Allen Kolleginnen und Kollegen wünsche ich eine schöne und erholsame Weihnachtszeit. Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut ins neue Jahr.